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musikalische Stagnation

#1 von Colorado ( Gast ) , 29.11.2008 19:10

Woran liegt es denn? Fällt den Machern der leichten Muse nichts mehr ein? Im vergangenen Jahrhundert kam ca. alle zehn Jahre eine neue Welle aus USA oder Südamerika. Es kamen neue Rhythmen und Tänze. Als einige Beispiele nenne ich neben verschiedenen südamerikanischen Rhythmen auch Dixieland, Charleston, Swing ,Boogie-Woogie, Rock n Roll, Twist, Shake, Beat ( den man dann irgendwann in Rock umgetauft hat ), Phili-Sound und dann der Disco-Sound. Der allerdings ist bis heute das Ende der Fahnenstange und wirkt nach 30 Jahren nun absolut langweilig, weil er keine Swing-oder Blues-Elemente enthält. Da fehlt jegliche Dynamik, ein Zustand, der bei Rockmusik sogar noch gravierender ist. Kann mir jemand sagen warum wir nun seit 30 jahren diesen rhythmischen Einheitsbrei
und diese musikalische Ideenlosigkeit ertragen müssen? Woran liegt es denn?

Colorado

RE: musikalische Stagnation

#2 von Alexandra , 30.11.2008 13:15

Hallo lieber Colorado,

ich kann Deine Frage verstehen, doch víelleicht ist es einfach die Musikindustrie die nichts neues zu lässt.
Neues hat es immer schwer. Wem will man es verkaufen, denn darum geht es nur.
Ich als Verlagsinhaberin, mache auch immer wieder Neues.
Die Menschen lieben das was Sie kennen und haben Angst vor Neuem, denn es könnte ihnen eine Veränderung in ihr Leben bringen.

Mich würde interessieren ob Du evtl. was neues hast.
Wenn ja kannst Du mir gerne ein Demo schicken, würde mich freuen.

Auch deshalb habe ich das AuKüN gegründet um gerade Neuem die Möglichkeit der Präsentation zu geben.

LG Alexandra




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RE: musikalische Stagnation

#3 von Colorado ( Gast ) , 30.11.2008 20:11

Liebe Alexandra, ich bin schon ein alter Knochen von 65 Jahren und gehöre der Rock n Roll Generation an, bin also zu alt um was Neues zu kreieren. Von der Mentalität her bin ich Jazzer und habe auf Amateurbasis 40 Jahre lang aktiv Tanzmusik, Rock n Roll und Dixieland gemacht. Als dann das allgemeine Niveau bei " Anton aus Tirol " angekommen war, habe ich aufgehört. Nach meinem Dafürhalten liegt es wohl nicht daran, daß der Musikfreund ( besonders die Jugend ) nichts Neues haben will. Auffällig ist, daß den Amerikanern selbst, die ein ganzes Jahrhundert lang neue Musikrichtungen kreiert haben, nichts Neues einfällt. Ich glaube nicht, daß die Musikindustrie so mächtig ist, weltweit neue Entwicklungen zu unterdrücken. Es muß andere Gründe haben. Also werde ich weiter rätseln und vor allem hoffen, daß mit diesem primitiven Einheitsrhythmus bald mal Schluss ist. Übrigens kenne ich auch jüngere Menschen, denen das nach 30 Jahren schon langweilig wird und die sich - mangels Neuheiten - ihre musikalische Abwechslung in der Vergangenheit suchen.

es grüßt
Colorado

Colorado

RE: musikalische Stagnation

#4 von Alexandra , 01.12.2008 12:14

Hallo Colorado,

ich finde das ganz toll wenn sich Menschen auch noch Gedanken um andere Dinge machen als nur Fussball.
Wir werden wohl nie dahinter kommen aus welchen Gründen, die Musikindustrie nichts mehr neues hervor bringt.
Ich denke, dass in einigen Schubladen bestimmt Schätze schlummern.
Irgendwann werden die entdeckt werden.

Haben selbst vor einigen Monaten ein altes Haus gekauft und Buchschätze auf dem Dachboden entdeckt.
Für viele Alter Kram, aber für mich echt interessant.

LG Alexandra




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RE: musikalische Stagnation

#5 von Colorado ( Gast ) , 02.12.2008 08:22

Könnte ich auf dem Weg über dieses Forum eventuell Leute finden, mit denen ich fachsimpeln kann über Musik wie Rhythm and Blues, Dixieland, Swing, Boogie Woogie, Rock n Roll u.s.w. und mit denen ich auch Musikaufnahmen tauschen könnte ? Bin nicht nur Fan sondern auch Sammler. Wenn ja, bitte mal melden um eine Kontaktmöglichkeit zu erörtern.

Colorado

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RE: musikalische Stagnation

#6 von Kolibri , 02.12.2008 16:29

Ich kann die Frage nach Neuem nicht ganz so stehenlassen, Colorado - Neues gab es auch nach dem Disco-Sound. Auch wenn ich Rap und Techno nicht unbedingt als Musik bezeichnen würde - für die jüngere Generation ist es Musik.
Ich selbst bin mit Pop und Rockmusik groß geworden, Blues und Jazz ist nicht unbedingt meine Richtung, obwohl mir einiges davon auch gefällt - beispielsweise hatte Louis Armstrong sehr schöne Titel. Mit Rock n Roll kann ich mich wesentlich besser anfreunden.

Liebe Grüße von Detlef

 
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RE: musikalische Stagnation

#7 von Alexandra , 03.12.2008 09:47

Hallo lieber Colorado,

im Augenblick ist unser Kreis der Künsler noch sehr klein.
Wenn es um eine bestimmte Musikrichtung geht und Du dort Gelichgesinnte treffen möchtest, sind bestimmt reine Musikforen für Dich das beste.
Ich möchte Dich nicht enttäuschen, denn ich kann nicht genau sagen, welche Musikbreiche meine Mitglieder interessant finden.
Evtl. finden sich welche, warten wir es ab.

LG Alexandra




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RE: musikalische Stagnation

#8 von Colorado ( Gast ) , 03.12.2008 17:34

Hallo Detlef, ich weiß nicht ob Du selbst praktizierender Musiker bist oder warst. Aber vielleicht hast Du ähnliche Beobachtungen gemacht wie ich: Da wird plötzlich bei der Jugend-oder zumindest einem Teil - ein neuer Hit favorisiert. Man findet ihn toll. Dabei ist das in Wirklichkeit ein amerikanischer Hitparaden-Titel aus den 50ern oder 60ern. Hast Du bereits Ähnliches beobachtet?

Hallo Alexandra, ich kenne leider kein spezielles Musikforum, obwohl ich seit Längerem danach suche. Aber wenn ich das richtig sehe, dann habe ich vermutlich den ersten Beitrag für die " Diskussionen über Musik" geschrieben, oder? Ist dieses Forum noch ziemlich neu? Wenn ja, dann könnte der Kreis der " Künstler" ja noch etwas wachsen. Was speziell Musiker betrifft so ist es die höchste Anerkennung, wenn man von den Kollegen als " Musikant " bezeichnet wird. Der Musikant hat es richtig im Blut, kann ohne Noten spielen, ist Meister des Improvisierens und kann auch ohne Vorbereitung und ohne Noten mit anderen "Musikanten" zusammen musizieren. Als Musiker gilt der solide Handwerker, Notenfest, aber auch an Noten gebunden. Dann gab es noch eine dritte Kategorie, die " Musizenten". Die gibt es nicht mehr. Das waren jene unfähigen Leute, die in den 50ern und 60ern bis in die 70er hinein in den staatlichen Tanzorchestern der DDR spielten. Wenn darüber jemand mehr wissen möchte kann ich helfen. War selbst mit Auftrittsverbot belegt, weil ich kein " Musizent " sein wollte.

es grüßt
Colorado

Colorado

RE: musikalische Stagnation

#9 von Kolibri , 08.12.2008 14:45

Hallo Colorado

Musiker bin ich nicht - die einzigen Musikinstrumente, die ich spiele sind Radio, Plattenspieler und CD-Gerät.
Dass ältere Hits neu aufpoliert werden und als neue Hits verkauft werden, ist mir immer wieder mal aufgefallen, aber das ist nichts Neues. Auch Operettenmelodien wurden vor einigen Jahrzehnten für Schlagerhits verwendet, Michael Holm und Klaus & Klaus haben ja damals auch ( weniger bekannte ) Weihnachtslieder verwendet.
So was wird es im Kommerz immer geben.

Liebe Grüße
Detlef

 
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RE: musikalische Stagnation

#10 von Colorado ( Gast ) , 20.12.2008 13:07

Kleiner Hinweis: Captain Cook und seine singenden Saxophone, dieser Sound war in den 50ern erfunden worden. Wer sich dafür interessiert sollte sich mal nach dem Orchester Billy Vaughn erkundigen, die haben diesen Sound erfunden und so perfektioniert, daß auch ein Captain Cook diesen Stand nicht ganz erreicht.

Colorado

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RE: musikalische Stagnation

#11 von Colorado ( Gast ) , 22.01.2009 22:45

Es gibt Licht am Ende des Tunnels. Laut Fernsehberichten etabliert sich in Berlin eine neue Swing-Szene. Dies nicht gerade bei der pubertierenden Generation aber doch bei der jüngeren Generation, welche die Pubertät schon hinter sich hat. Als Grund für diese Entwicklung wurde auch die monotone Eintönigkeit der nun schon jahrzehntelangen Pop-und Discomusik angegeben. Swing - so wird argumentiert - sei nicht nur eine Musik, sondern ein Lebensgefühl. Dieses Swing- Comeback ist nicht neu sondern hat zuvor bereits in USA seinen Anfang genommen. Hoffen wir, daß diese Entwicklung nicht auf Berlin beschränkt bleibt sondern daß die Musikszene bundeweit aus dem Dornröschenschlaf erwacht. Lange genug hat es ja gedauert.

Colorado

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RE: musikalische Stagnation

#12 von Colorado ( Gast ) , 07.02.2009 10:40

Ein anderes Kapitel ist die sogenannte " Volksmusik ". Auch hier hat sich ein Wandel zum Negativen und Primitiven vollzogen. Was heute als " Volksmusik " angeboten wird ist mehrheitlich purer Kitsch. Dem unbedarften Verbraucher aus der Millionen-Masse erscheint das nicht so, aber der anspruchsvollere Fachmann- Fachfrau wird das wohl auch so sehen. Auch hier ist man bei dem primitiven Einheitsrhythmus gelandet. Musikalische Vielfalt gibt es schon lange nicht mehr, dafür aber tränenrührige Geschichten von der Jungfrau Maria, den Tränen der Madonna und jede Menge Herz-Schmerz
Liebesleid und Liebesfreud. Dazu noch ein maßlos übertriebener bayerischer Heimatfimmel. Und alles im Einheitsrhythmus , weil der so primitiv ist, daß man ihn selbst einem Hund beibringen kann.
Zum Glück gibt es noch die Möglichkeit, echte Volksmusik - so wie wir sie als Kinder noch gelernt haben - im Fachhandel zu erwerben.

Colorado

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RE: musikalische Stagnation

#13 von springer ( Gast ) , 09.02.2009 19:12

Bravo, Colorado! Die heutige "Volksmusik" ist mehr als Kitsch. Sie ist primitives Schlagertum. Was hat DJ Ötzi mit Volksmusik zu tun (ich habe nichts gegen den Menschen Ötzi)? - Rock 'n' Roll im Musikantenstadl - was soll das? Gnadengesuch zur Quotenrettung? Eigentlich ist die neue deutschsprachige Volksmusik ebenso monoton wie Techno. Also Techno für die Alten? Demenz in Melodien auf Endlosschleife? Es ist schlimm, wenn sich Oma die ganze Woche auf "Flori" Silbereisen freut und ihn dann mit Andy Borg verwechselt. Ja, eigentlich ist es normal, vom Standard aus gesehen. - Primitivismus hat es immer gegeben, auch in der DDR. Ich hatte ja im Forum schon geschrieben, dass ich auch in der Beatszene aktiv war. Aber als Springer in den verschiedensten Musikformationen (nach dem Auftrittsverbot in großen Städten)habe ich besonders bei Brigadefeiern in Betrieben und anderswo festgestellt, dass mit "Balla balla" mehr Applaus zu holen war als mit einem anspruchsvollen Tanztitel. - Das Publikum wurde mit zunehmendem Alkoholspiegel mental immer simpler. Sogar bei einer Kollektivfeier der VP ließ die Staatsdisziplin mit jeder Getränkebestellung nach. Als wir zu fortgeschrittener Stunde wagten, Lilly Marleen zu spielen, gab es bei den "fröhlich Feiernden" kein Halten mehr. Alle sangen mit, und sehr viele mit einer erstaunlichen Textsicherheit. Auch hier bewahrheitet sich die Erkenntnis: Alkohol ist die stärkste Macht der Welt. Der Schnaps hat die sonst eiserne Ideologie besiegt. - Vielleicht ist wirklich die Sehnsucht nach dem Einfachen so ausgeprägt. Ich glaube eher, das auch die Dummheit und die Denkfaulheit starke Mächte sind. Sonst gestandene Leute wollen gern mal die Sau rauslassen, was die Kölner ja beim Karneval ein paar Tage tun. Mal wieder Kind sein. Am Aschermittwoch aber ist Schluß. - Die Volksmusik aber "höret nimmermehr auf". Mir es das egal. Was mir gefällt, später! Springer

springer

RE: musikalische Stagnation

#14 von Colorado ( Gast ) , 10.02.2009 07:37

Dank an Springer für die Unterstützung. Zum allgemeinen Verständnis für die alten Bundesländer: VP war die Abkürzung für Volkspolizei, so nannte sich die Polizei der DDR. Wenn Springer darauf anspielt, daß selbst Angehörige der Staatspolizei das Lied " Lili Marleen " mitsangen so muß man wissen, daß dieses Lied in der DDR offiziell verboten und eigentlich mit Strafe belegt war.
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RE: musikalische Stagnation

#15 von colorado ( Gast ) , 03.06.2009 12:30

Der Vollständigkeit halber gestatte ich mir noch einen Hinweis: Bis in die 70er Jahre hinein war es so, daß jüngere Generationen sich auch musikalisch stets von der Generation ihrer Eltern unterscheiden wollten. Seit es den Discosound gibt hat sich das geändert denn es gab keine musikalische Weiterentwicklung mehr. Somit gilt heute für alle Generationen der musikalische Einheitsbrei. Hier und da gibt es Versuche, etwas Farbe ins Bild zu bringen, aber diese Versuche dringen nicht durch.

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